Portogruaro: Die Renaissance-Perle am Fluss Lemene

Portogruaro
Zwischen Venedig und Triest, an der Grenze zwischen Venetien und Friaul, liegt eine zauberhafte Stadt, die jeden Liebhaber von Geschichte, Kunst und romantischen Ecken in ihren Bann zieht. Portogruaro hat etwa 25.000 Einwohner und seine Wurzeln reichen tief ins Mittelalter. Der Fluss Lemene bildet hier reizvolle Mäander und bietet an jeder Ecke malerische Ausblicke.
Die Stadt ist auch gut von Venedig aus erreichbar. Eine direkte Zugverbindung vom venezianischen Bahnhof Santa Lucia nach Portogruaro dauert etwa eine Stunde. In der Vergangenheit war Portogruaro vollständig von Mauern umgeben und man betrat es durch fünf Tore. Bis heute sind drei erhalten geblieben: Porta S. Agnese, Porta S. Giovanni und Porta S. Gottardo. Jedes von ihnen ist ein Zeuge der glorreichen Geschichte der Stadt.



Spaziergang durch das mittelalterliche Zentrum
Das historische Zentrum der Stadt erstreckt sich entlang zweier Hauptstraßen: Corso Martiri della Libertà und Via Seminario, die durch Seitenstraßen verbunden sind.
Das Herz der Stadt ist die Piazza della Repubblica, im Hintergrund steht das Rathaus. Der älteste Teil dieses mittelalterlichen Gebäudes stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs (Monumento ai Caduti della Prima Guerra Mondiale)
In der Mitte des Platzes erhebt sich ein Reiterdenkmal, das gleichzeitig ein Denkmal für die gefallenen Bürger von Portogruaro im Ersten Weltkrieg ist. Der Autor der Statue ist Gaetano Orsolini, sie wurde 1928 enthüllt.
Über dem Sockel aus Botticino-Marmor, auf dem die Widmung „Portogruaro seinen Gefallenen im Krieg 1915–1918“ eingraviert ist, erhebt sich das Reiterdenkmal, das die Rückkehr eines Soldaten aus dem Krieg darstellt. Der Held hält hier symbolisch die geflügelte Victoria, die Göttin des Sieges, in der Hand. An den Seiten des Sockels sind die Namen von 276 Bürgern der Stadt eingraviert, die im Krieg ihr Leben ließen. Vier Adler an den Ecken des Sockels verweisen auf Stärke und Erinnerung.
Die Entstehung des Denkmals war damals von langen Debatten über die Platzierung des Denkmals auf dem Hauptplatz begleitet. Die Reiterstatue wurde jedoch zu einem festen Bestandteil und einer Erinnerung an die Vergangenheit.
Auf der Piazza della Repubblica steht auch die Oratorium des hl. Ignatius (Oratorio di S. Ignazio), erbaut im Jahr 1682. Die kleine Kapelle ergänzt den Charakter des Platzes und knüpft an die Architektur des Rathauses an.
Aufmerksamkeit erregt auch der Brunnen mit den Kranichen (Pozzetto delle gru), einer der symbolischen Orte der Stadt. Die ursprüngliche Steinmetzarbeit aus dem Jahr 1494 wird durch bronzene Arme ergänzt, die 1928 geschaffen wurden.



Kathedrale und Glockenturm
Die Kathedrale des hl. Andreas (Duomo di S. Andrea) ist ein bedeutendes Beispiel neoklassizistischer Architektur. Im Inneren befinden sich zahlreiche Kunstwerke.
Der Glockenturm (Campanile) mit einer Höhe von 79 Metern ist ein markantes Wahrzeichen der Stadt. Er ist auch dafür bekannt, dass er schief ist.
Museen und Kunst
Das Nationale Museum Concordiese (Museo Nazionale Concordiese) bewahrt Sammlungen aus dem nahegelegenen Concordia Sagittaria, darunter römische Denkmäler und frühchristliche Artefakte.
Die Renaissance-Villa Marzotto (Villa Marzotto) ist von einem Park umgeben und beherbergt das Paläontologische Museum M. Gortani.
In der literarischen Welt ist Portogruaro mit dem Roman „Bekenntnisse eines Italieners“ von Ippolito Nievo verbunden. Literarische Motive aus diesem Buch werden auch im Raum SPACE Marconi im nahegelegenen Lugugnana erinnert.



Spaziergang entlang des Flusses Lemene
Die Stadt wird vom Fluss Lemene durchflossen und bildet beeindruckende Ecken und romantische Orte. Der Fußweg entlang des Flusses beginnt am Ende der Via Cavour und schlängelt sich um alte Häuser, Gärten und ehemalige Stadtmühlen.
Der Weg führt über mehrere Steinbrücken und bietet interessante Ausblicke auf die historische Architektur und die ruhige Wasseroberfläche des Flusses. Die Mühlen (I Mulini) am Fluss Lemene bilden eine der malerischsten Ecken. Sie sind eine Erinnerung an die alte Wirtschaftsgeschichte von Portogruaro.
Besonders an heißen Sommertagen wirkt diese Route sehr erfrischend. In der Nähe des Flusses gibt es viele Sommercafés und ruhige Sitzgelegenheiten, von denen aus man das Wasser und die blühenden, grünen Ufer beobachten kann.
Der Spaziergang entlang der Lemene ist eine sehr angenehme Route, die es ermöglicht, Portogruaro aus einer anderen Perspektive zu entdecken und seine einzigartige Atmosphäre zu genießen.



Warum Portogruaro besuchen
Stadt mit lebendiger Geschichte und authentischer Atmosphäre
Malersiche Spaziergänge entlang des Flusses Lemene
Historische Denkmäler einschließlich Rathaus, Kathedrale, Mühlen und Museen
Nahegelegene Sehenswürdigkeiten — Concordia Sagittaria, Gruaro, Fossalta, Aquileia, Caorle
Idealer Zwischenstopp auf der Reise zwischen Venedig und Triest
Portogruaro ist eine Stadt, die mit ihrer Schönheit und ruhigen Atmosphäre überrascht. Ob bei einem kurzen Zwischenstopp oder einem ganztägigen Ausflug, sie bietet vielfältige Erlebnisse und Anreize zur Entdeckung.
In Portogruaro gibt es viele Cafés, sei es im Zentrum oder entlang des Flusses Lemene, wo man sitzen und den Zauber dieser Stadt spüren kann.
Tipps für Ausflüge in der Umgebung
Ein Besuch lohnt sich auch im nahegelegenen Concordia Sagittaria, das das reiche Erbe der römischen und frühchristlichen Zeit näherbringt. Concordia grenzt direkt an Portogruaro. Ihr Bistum war in der Vergangenheit dem Patriarchat von Aquileia unterstellt. Die Besichtigung muss nicht zeitaufwendig sein. Aquileia liegt 60 km von Portogruaro entfernt und ist ebenfalls einen Besuch wert. Hier sollten Sie jedoch mindestens 3 Stunden einplanen, um die gesamte Gegend in Ruhe zu erkunden. Es ist aber auch möglich, hier einen ganzen Tag schön zu verbringen.
Mehr Informationen über Veranstaltungen in der Stadt finden Sie hier.